27.05.10

7. 
das haus ihrer träume. 
es sucht sie heim – nachts,  
wenn sie sich nicht wehren kann. 
verletzt, versehrt und obdachlos. 

sie sieht ihre kinder 
wie sie vor mürben mauern spielen.   
nichts ahnend. 
weil die welt ihnen noch 
der ort der großen erzählungen ist. 
weil die eltern ihnen noch 
die großen erzähler sind. 

angst. fiebrig-flirrende angst. 
wird sie sie halten,  
beschützen und behüten können? 
der fall ist tief von dort oben, unter dem dach, 
das keinen schutz zu geben vermag. 

unaufhörlich fallen leise pochend regentropfen in die schalen,   
die sie aufgestellt hat am boden. 
die überlaufen und rinnsale bilden,  
die zu bächen werden,  
die zu flüssen anwachsen, 
die zu reißenden, kreischenden, 
donnernden strömen anschwellen... 

aus der traum. 

sie kehrt 
mit jedem atemzug  
ein stück zurück 
in die wirklichkeit. 

ergreift, 
noch schlaftrunken,
das hier und jetzt. 
bekommt die welt 
wieder in den griff.